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Fassen Sie Ihr Mitgefühl in Worte!
Dr. Ingram Lohbergergestorben am 17. Oktober 2024

Rechtsanwaltskammer München
schrieb am 30. Oktober 2024 um 16.17 Uhr
Sehr geehrte Frau Lohberger,
mit großer Bestürzung haben wir vom Tod Ihres Ehemannes erfahren.
Mit Ihrem Mann, unserem Kollegen Dr. Ingram Lohberger, haben wir ein Gründungsmitglied unseres Fachausschusses für Strafrecht sowie einen ehemaligen Vorsitzenden Richter des Anwaltsgerichtshofs verloren. In diesen Bereichen sowie in der anwaltlichen Fortbildung hat sich Ihr Mann auf außergewöhnliche Weise um die Anwaltschaft verdient gemacht. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
In dieser schweren Zeit wünschen wir Ihnen und Ihrer Familie viel Kraft und Trost in der Erinnerung an den Verstorbenen.
Im Namen des Vorstands der Rechtsanwaltskammer München und ganz persönlich mein herzliches Beileid!
Ihre Anne Riethmüller
(Präsidentin)

Dr. Thomas Kuhn
schrieb am 24. Oktober 2024 um 11.50 Uhr
In großer Trauer blicke ich auf das Sterbebild von Dr. Ingram Lohberger und bin in Gedanken bei seiner Ehfrau und Familie.
1996 stellte mich Herr Dr. Lohberger als jungen Rechtsanwalt in seiner Kanzlei an. Es wird viel darüber geschrieben werden, wie er als Rechtsanwalt wirkte. Die Darstellung seiner nach außen deutlichen Fachlichkeit wird ihm aber nicht gerecht werden. Für die, die ihn persönlich kannten, war eindrücklich, wie er bei aller rechtlichen Präzision die ganz persönlichen Belange seiner Mandanten erkannte und wertschätzte - immer wissend, dass er (nur) den präzisen Rechtsrat, das Aufzeigen der Chancen und Risiken eines Verfahrens schuldete. So zwang ihn gerade seine Empathie bis an die Grenzen der Erschöpfung zu besonders gründlicher, sachlicher Arbeit. Entsprechend setzte er von seinen Mitarbeitern selbstverständlich präszises Arbeiten voraus - lobte selten - stellte sich aber im Falle von Problemen, eines Fehlers, eines aus sonstigen Gründen schlecht ausgegangenen Verfahrens ganz selbstverständlich vor seine Mitarbeiter und half - tröstete ggf. - wo es nötig war.
Für die Rechtsanwaltskammer München war er genauso selbstverständlich gründlich tätig wie für seine Mandanten. Ganz ohne Aufhebens bildete er Kolleginnen und Kollegen fort, war ohne Zögern bei der Schaffung eines Fachausschusses für Strafrecht hilfreich zur Stelle, schließlich kümmerte er sich als Vorsitzender Richter eines Disziplinarsenates des Anwaltsgerichtshofes um die Belange der Anwaltschaft. Gerade als Richter wurde bei ihm deutlich, wie er getrieben von seiner humanistischen Grundeinstellung um einen Ausgleich rechtlicher, fachlicher Notwendigkeit, juristischer Präzision einerseits und den persönlichen Belangen des Betroffenen, seiner Fehler und Hoffnungen rang.
Ich persönlich trauere um einen Lehrer, um einen Menschen, der mir zeigte, wie man Strafverteidiger sein kann. Die Rechtsanwaltskammer München trauert um eine Anwaltspersönlichkeit, die für den Rechtsstaat und die Selbstverwaltung der Anwaltschaft brannte, die es deutlich machte, was es heißt Rechtsanwalt zu sein.